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Max-Planck-Forscher erklärt Künstliche Intelligenz

„Warum kann ein Roboter noch nicht meine Hausaufgaben machen?“ hieß die Ausgangsfrage der Vorlesung, zu der ca. 100 Kinder im „Hörsaal“ der Joseph-Christian-Gemeinschaftsschule in Riedlingen zusammengekommen waren.

Im Dialog mit Dr. Wieland Brendel, Forscher am Max-Blanck-Institut für Intelligente Systeme in Tübingen erwiesen sich viele der jungen „Studierenden“ als routinierte Nutzerinnen von Computern. Auch die Stimme Siri war bekannt, die im Nu Antworten auf die verschiedensten Fragen gab, wie Brendel live demonstrierte. „Dies sind Beispiele für Künstliche Intelligenz, kurz KI genannt“, erklärte er, „aber die Computer können noch mehr.“ Und in der Tat, der Computer erkannte Objekte wie eine Flasche, ein Glas oder eine Fernbedienung, die Brendel zeigte.

Doch wie lernt der Computer, die Objekte zu erkennen? Für uns Menschen ist es klar, was ein Stuhl ist. „Ein Computer muss dies erst über tausende unterschiedliche Bilder verschiedener Sitzmöbel lernen,“ erklärte er.

Wie lernen wir Menschen eigentlich? Brendel machte dies mit Fotos von einem Jaguar und einem Leoparden erfahrbar. Zwei Karten in rot und grün hatte jedes Kind zur Verfügung, um zu zeigen, um welches Tier es sich jeweils handelt. Das war nicht einfach! Doch durch die Betrachtung mehrerer Fotos lernten die Kinder schnell dazu.

Wie machen wir dies? Das Bild wandert über das Auge zum Gehirn, dort werden die gesammelten Kennzeichen des Tieres sortiert und interpretiert. „Diese Art menschlichen Lernens kann man auf den Computer übertragen“, sagte Brendel. KI besteht aus einem neuronalen Netzwerk, das sich aus tausenden von Leoparden- und Jaguarfotos die Information holt und sich so immer weiter trainiert.

Durch Anwendung dieses Prinzips können auch weitere Aufgaben gemeistert werden. KI kann aus Sprache Text machen, sie kann Rechenaufgaben lösen oder Bilder in einem bestimmten Stil malen.  Der Computer schreibt blitzschnell auch die Geschichte vom „Laubmännchen“ weiter.

Zahlreichen Beispiele demonstrierten was KI heute schon kann. „Sie kann aber auch Fehler machen,“ sagte Brendel und demonstrierte dies an einer gar nicht so komplizierten Mathe-Text-Aufgabe, die die Kinder selbst gut lösen konnten. Sie würden aber sicher erleben, dass KI immer schlauer werde, wenngleich sie Lehrer nie ersetzen wird, prophezeite Brendel.

Angebote der Kinder-Uni unter „kinderuni-oberschwaben.de“

Foto (Joseph-Christian-Gemeinschaftsschule): “Wie bringt man einer KI bei, Objekte zu erkennen?“ war eine der spannenden Fragen, denen Dr. Wieland Brendel zusammen mit den Kindern nachging.