


Die erste Vorlesung des Wintersemesters der Kinderuni Oberschwaben drehte sich rund um das Thema „Warum wir Detektive für Künstliche Intelligenz werden sollten“. Prof. Dr. Kay Rottmann, Experte für Künstliche Intelligenz (KI), erklärte knapp 100 neugierigen Kindern in der Federseeschule GMS Bad Buchau, wie man mit den vielen künstlich generierten Texten, Bildern und auch Videos umgehen sollte und wie man diese von echten Werken unterscheiden kann.
Der KI-Experte begann seinen Vortrag mit der scheinbar sensationellen Meldung, dass in Ägypten eine antike Drohne ausgegraben worden sei. Doch die aufmerksamen KI-Detektive im Publikum entlarvten die als Beweis vorgelegten Bilder und Artikel postwendend als KI-generierte Inhalte. Prof. Dr. Rottmann betonte: „Glaubt nichts, wenn ihr nicht wisst, wo es herkommt.“
Anschließend wurde der Fokus schnell auf die Generative KI gelenkt, die es Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht, innerhalb von wenigen Sekunden Texte, Bilder oder Videos zu erschaffen. Prof. Rottmann demonstrierte dies beispielsweise anhand eines auf einem Delfin reitenden Hamsters.
Doch wie funktioniert KI eigentlich? Die KI erhalte ihr Wissen, indem man ihr „das ganze Internet zu lesen“ gebe, so Prof. Rottmann. Mit diesen enormen Datenmengen lerne die KI, von einem Wort zum nächsten Wort zu denken. Matteo hinterfragte, woher man denn wisse, „dass die Informationen aus dem Internet stimmen“, welche die KI bekommt. Der KI-Experte lobte die Frage, denn auch die KI macht Fehler, wie er anhand eines Rätsels verdeutlichte.
KI birgt auch die Gefahr der Manipulation und Täuschung. Prof. Rottmann veranschaulichte dies anhand einer KI-generierten Imitation seiner Stimme und eines Bildes von sich, das ihn mittels KI in eine tanzende Ballerina verwandelte. Im anschließenden Detektivspiel mussten die Kinder feststellen, dass es teilweise unmöglich ist, Falsches von Echtem zu unterscheiden. Lais fasste für sich zusammen: „KI ist schlau, kann aber gefährlich sein.“
Zum Abschluss betonte Prof. Rottmann, dass man nie damit aufhören sollte, ein Detektiv zu sein und Inhalte zu prüfen und zu hinterfragen. Auch für die Hausaufgaben solle man die KI nicht nutzen, denn „Lernen soll leider anstrengend sein.“ Dennoch könne die KI Erstaunliches erzeugen. Daher gab er den Kindern noch folgenden Tipp auf den Weg: „Offen sein und ausprobieren!“
Text: Stefan Mayer, Federseeschule Bad Buchau
Fotos: Sigmund Homolya, Federseeschule Bad Buchau