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Die SZ berichtet: Vampire sind gar nicht so, wie man denkt

Ja, Vampire gibt es – aber es sind keineswegs bleiche Menschen mit spitzen Eckzähnen, sondern Fledermäuse. Was die Tiere so besonders macht, erklärt eine Neurobiologin.
Presseartikel von Maike Laub.

In der Mensa der Mühlbachschule ist es dunkel an diesem Nachmittag. Aber nicht, weil sie leer wäre: 120 Kinder waren für eine Vorlesung der Kinderuni nach Schemmerhofen gekommen. Es ging um die Frage „Warum sehen Fledermäuse mit den Ohren?“ Dafür durfte es nicht zu hell im Raum sein, schließlich sind die einzigen fliegenden Säugetiere bekanntlich nachtaktiv.

Mitbringen konnte Annette Denzinger von der Universität Tübingen zwar keine, aber dafür jede Menge Videoaufnahmen. Die Neurobiologin leitet die Arbeitsgruppe Bioakustik und Echoortung. Einiges trage dazu bei, dass Fledermäuse eine Faszination ausübten: „Man weiß, es gibt sie, aber man weiß oft nicht viel über sie“, sagt Denzinger. Bis auf die Legenden von blutsaugenden Vampiren – was aber wohl eher zur Faszination beiträgt.

Fledermäuse sind nicht gerade leise

Die beruhigende Nachricht für die Kinder: Es gibt zwar tatsächlich Fledermäuse, die sich von Blut ernähren, aber nur wenige und nicht in Europa. Dabei sind in Oberschwaben 23 der in Deutschland heimischen 25 Arten noch vorzufinden. Nachts oder bei Dämmerung könne man sie manchmal fliegen sehen, sagt Denzinger, aber hören wird man sie nie, obwohl sie ja permanent Töne ausstoßen, um sich am Echo zu orientieren.

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Foto: Mühlbachschule, Simone Stemmler
Mit den Profis (von links nach rechts) Dr. Annette Denzinger (Dozentin), Elisabeth Sontheimer-Leonhardt (Leiterin der Kinder-Uni), Wolfgang Kirschner (Schulleiter)